Die besten E-Mount Objektive für die Sony Alpha 6000-Reihe (A6100, A6400 und A6600)
Die Kameras der Sony Alpha 6000-Serie gehören zu den beliebtesten spiegellosen Systemkameras. Die mitgelieferten Kit-Objektive sind solide, stoßen aber bei anspruchsvolleren fotografischen Aufgabenstellungen an ihre Grenzen. Dann stellt sich die Frage nach einer sinnvollen Erweiterung des Objektivparks. War der Mangel an E-Mount Objektiven in der Vergangenheit eine Schwäche des Sony-Systems, hat man für die aktuellen Modelle A6100, A6400 und A6600 die Wahl aus fast 50 APS-C Objektiven von Sony sowie von Fremdherstellern wie Sigma, Tamron, Zeiss oder Samyang, und auch Tokina bietet inzwischen Objektive für Sony E-Mount an. Dazu kommen über 100 Vollformat-Objektive, die auch an APS-C-Kameras wie der A6400 genutzt werden können.
Ob Weitwinkel, Makro oder Teleobjektiv: Dieser Guide verschafft dir einen Überblick und gibt Empfehlungen für die besten Objektive für deinen Einsatzzweck. Und wenn du schon genauer weißt was du suchst, findest du hier alle Sony E-Mount Objektive als Übersicht.
Dieser Guide wurde im Februar 2023 umfassend überarbeitet und ergänzt.
Inhalt
Worauf ist beim Kauf eines Objektivs für die Sony A6100/A6400/A6600 zu achten?
Sony E/FE – ein Anschluss für alle
Der E-Mount Objektivanschluss ist bei allen spiegellosen Kameras von Sony identisch. Zu beachten ist hingegen die Sensorgröße. Während die großen Kamera-Modelle wie A7 und A9 über einen Sensor im Kleinbildformat 36mm x 24mm verfügen, ist in den Kameras der Alpha-6000-Reihe ein APS-C-Sensor mit einer Größe von 24mm x 16mm verbaut.
Die E-Mount APS-C-Objektive sind für diesen Sensor optimiert und leuchten einen entsprechend kleineren Bereich aus. Die Vollformat-Objektive decken hingegen den großen Sensor ab, und funktionieren daher auch mit dem kleineren APS-C-Sensor. Zur besseren Unterscheidung werden die Vollformat-Objektive auch als FE-Objektive bezeichnet.
Umgekehrt können wegen des kleineren Bildkreises APS-C-Objektive nur mit Einschränkungen an Vollformat-Kameras verwendet werden: Entweder die Kamera schaltet in den Crop-Modus und nutzt nur einen Teil des Vollformat-Sensors, oder die Ränder des Bildes werden nicht ausreichend belichtet und bleiben dunkel. Wie gesagt funktionieren Vollformat-Objektive problemlos auch mit dem kleineren Sensor. Deshalb werden in diesem Leitfaden auch Vollformat-Objektive empfohlen, wenn sie im Hinblick auf Preis, Größe und Gewicht eine sinnvolle Option für den Einsatz an APS-C-Kameras sind. Manchmal gibt es auch einfach keine entsprechende Optik im APS-C-Bereich.
Das APS-C-Trio A6100, A6400 und A6600 stellt bei Sony den Einstieg in die Welt der Systemkameras dar. Bei Neu- und Weiterentwicklungen des Produktportfolios konzentriert sich Sony allerdings wie auch andere Hersteller auf den margenstärkeren Vollformat-Bereich. Deshalb sind im APS-C-Segment die Modellzyklen vergleichsweise lang und die Auswahl an Kameras und Objektiven ist auf den Hobby- und semiprofessionellen Bereich zugeschnitten. Die Vorteile der E-Mount APS-C-Kameras liegen jedoch neben dem günstigeren Preis in ihrer kompakten Bauweise und ihrem geringerem Gewicht.
Zoom oder Festbrennweite?
Die beste Lösung ist natürlich: Zoom und Festbrennweite, je nach Einsatzgebiet. Zoomobjektive sind flexibler, sparen Standort- oder Objektivwechsel und fokussieren meist sehr schnell. Allerdings sind sie oft teurer und weniger lichtstark als Festbrennweiten und haben bauartbedingt eine etwas schlechtere Abbildungsqualität als diese. Sehr hochwertige (und teure) Zoomobjektive erreichen aber durchaus das Niveau guter Festbrennweiten. Diese sind meist nur im Vollformat-Bereich zu finden, aber auch das Sony 16-55mm f/2.8 für APS-C fällt in diese Kategorie.
Der Vorteil von Festbrennweiten liegt vor allem in ihrer guten Abbildungsqualität und Lichtstärke bei einem vergleichsweise geringen Preis. Das ist zum Beispiel wichtig wenn bei Portraitfotos eine geringe Schärfentiefe gewünscht ist, oder auch bei Landschaftsfotos, die auch in den Randbereichen des Bildes scharf sein sollen.
Je nach Neigung und Motiven ist es deshalb oft sinnvoll, sein Objektivportfolio zumindest mit ein bis zwei Festbrennweiten für beispielsweise Portrait- oder Makrofotografie zu bestücken. Nebenbei hilft es dem eigenen Fotografie-Stil, sich bewusst auf eine bestimmte Brennweite zu konzentrieren.
Lichtstärke
Eine hohe Lichtstärke des Objektivs ermöglicht es einerseits mit geringeren Verschlusszeiten zu arbeiten und andererseits das Motiv freizustellen, also Vorder- und Hintergrund unscharf abzubilden.
Die Lichtstärke entspricht der auf dem Objektiv angegebenen Offenblende. Zum Beispiel hat das Sony 16-55mm f/2.8 über den gesamten Zoombereich eine maximale Blendenöffnung von f/2.8, während sich die maximale Blendenöffnung beim Sony 18-135mm f/3.5-5.6 von f/3.5 bei 18mm Brennweite über den Zoombereich bis auf f/5.6 bei 135mm verringert. Eine Verringerung um eine Blendenstufe entspricht dabei einer Halbierung der Lichtmenge, und damit einer Verdoppelung der notwendigen Belichtungszeit.
Die meisten Zoom-Objektive haben eine Offenblende von maximal f/2.8, während Festbrennweiten mit f/1.8 oder sogar f/1.4 deutlich lichtstärker sind.
Bildstabilisierung
Eine geringe Lichtstärke des Objektivs und damit eine längere Verschlusszeit kann in vielen Situationen mit einer integrierten optischen Bildstabilisierung kompensiert werden. Diese gleicht geringe Bewegungen der Kamera aus und ermöglicht so längere Belichtungszeiten ohne Verwackeln. Bewegt sich das Motiv, zum Beispiel bei der Sportfotografie oder bei spielenden Kindern, hilft eine Bildstabilisierung hingegen nicht, sondern nur eine entsprechend kurze Verschlusszeit.
Während bei den Sony-Vollformat-Kameras seit der 2. Generation eine kamera-interne Bildstabilisierung („In-Body Image Stabilization“, IBIS) zur Ausstattung gehört, verfügt von den APS-C-Kameras nur das Spitzenmodell Alpha 6600 (sowie deren Vorgänger Alpha 6500) über eine solche. Dafür haben viele APS-C E-Mount-Objektive eine integrierte optische Stabilisierung, die bei Sony OSS („Optical Steady Shot“) heißt.
Die Bildstabilisierung ermöglicht einerseits bei Fotos eine um mehrere Blendenstufen längere Belichtungszeit aus der Hand, ohne ein Verwackeln zu riskieren. Andererseits ist sie beim Filmen nützlich, um wackelige Aufnahmen zu vermeiden, wenn die Kamera nicht durch einen Gimbal oder ähnliches stabilisiert wird.
Ist eine Stabilisierung gewünscht, muss diese daher bei der A6100 und A6400 immer im Objektiv erfolgen. An der A6600 können unstabilisierte Objektive genutzt werden und profitieren dann von der kamera-internen Bildstabilisierung.
Der beste Ersatz für das Kit-Objektiv
Standard-Zooms
Die Kameras der Alpha 6000-Reihe wurden lange fast ausschließlich mit dem 16-50mm Kit-Objektiv SELP1650 ausgeliefert. Das ist nicht unbedingt schlecht, stößt aber in Sachen Lichtstärke, Bildqualität und Zoombereich schnell an seine Grenzen. Hier begann für viele das Dilemma, denn die einzige Alternative war für lange Zeit das teure Zeiss 16-70mm f/4 oder das 18-105mm f/4, das allerdings wie das SELP1650 einen Motor-Zoom hat, der nicht jedem liegt. Eine weitere Option war oft ein Reise-Zoom mit 18-200mm, was aber einige Kompromissbereitschaft in Sachen Bildqualität erforderte. Erst 2018 wurde mit dem Sony 18-135mm f/3.5-5.6 ein Objektiv vorgestellt, das eine passable Schärfe und schnellen Autofokus zu einem bezahlbaren Preis bietet. 2019 gesellte sich das sehr gute (und sehr teure) Sony 16-55mm als erste Optik mit einer Lichtstärke von f/2.8 zu den E-Mount-Standardzooms für APS-C. Inzwischen gibt es mit dem Sigma 18-50mm/2.8 und dem Tamron 17-70mm/2.8 zwei weitere sehr gute Alternativen für ein lichtstarkes „Immerdrauf“-Objektiv.
Die Alpha 6100 wird heute noch mit dem 16-50mm Kit-Objektiv ausgeliefert. Bei der Alpha 6400 hat man die Wahl zwischen diesem und dem 18-135mm, und bei der Alpha 6600 steht nur das 18-135mm zur Auswahl.
In der folgenden Übersicht findest du empfehlenswerte Standard-Zooms für die Alpha-6000-Reihe:
SELP18105G
SEL18135
18-50mm F2.8 DC DN
17-70mm F/2.8 Di III-A VC RXD
SEL1655G
PZ
78mm
427g
67mm
325g
65mm
290g
75mm
525g
73mm
494g
SELP18105G
PZ
78mm
427g
SEL18135
67mm
325g
18-50mm F2.8 DC DN
65mm
290g
17-70mm F/2.8 Di III-A VC RXD
75mm
525g
SEL1655G
73mm
494g
Wer das kleine Kit-Objektiv Sony SELP1650 besitzt, kann das beruhigt benutzen. Bei einem Neukauf sind in der Regel bessere Alternativen verfügbare. Gleiches gilt für das etwas in die Jahre gekommene Sony/Zeiss SEL1670Z. War es lange Zeit die einzige Alternative zum Kit-Objektiv ohne Motorzoom mit recht guter Schärfe, gibt es bei einem Neukauf inzwischen bessere Optionen.
Sony SELP18105G: Das 18-105mm f/4 mit Motorzoom ist als Objektiv der G-Serie wertig verarbeitet und liefert eine gute Bildqualität. Die Blende von f/4.0 geht in Ordnung. Mit 11cm Länge und über 400g Gewicht ist es an der A6400 allerdings nicht gerade kompakt.
Sony SEL18135: Das bessere Kit-Objektiv. Wer eine A6400 oder eine A6600 neu kauft kann sich guten Gewissens für dieses Objektiv entscheiden. Es besticht vor allem durch seinem großen Zoombereich, der mit kleinbild-äquivalenten 24-200mm sogar als Superzoom durchgeht. Die Schärfe ist deutlich besser als beim SELP1650, liegt aber unterhalb der des Zeiss 16-70mm und der drei f/2.8-Optiken. Die Lichtstärke liegt im üblichen Bereich von Kit-Objektiven. Dabei hat es mit etwas über 300g Gewicht und 9cm Länge genau die richtige Größe für die A6000-Kameras und verfügt zudem über einen Bildstabilisator.
Sony SEL1655G, Sigma 18-50mm F2.8 und Tamron 17-70mm F/2.8: Die drei f/2.8-Objektive sind das Beste was man derzeit als Standardzoom-Objektiv an einer Alpha haben kann. Das Tamron ist mit über 500g und 12cm Länge an einer kleinen Alpha 6400 schon sehr präsent und macht die Kombi ziemlich kopflastig. Das Sigma ist das leichteste und kleinste des Trios. Das Sony liegt in der Mitte und ist dabei noch gut zu handhaben. Die herausragende Bildqualität und Schärfe des 16-55mm f/2.8 mit G-Label übertrifft sowohl das Sigma als auch das Tamron. Das Tamron ist im Vergleich etwas weicher, aber ebenfalls auf sehr hohem Niveau. Das Sony bietet mit 16mm Anfangsbrennweite den größten Spielraum im Weitwinkelbereich, gefolgt vom Tamron mit 17mm und Sigma mit 18mm. Das Sigma hat eine sehr kurze Naheinstellgrenze und ermöglicht dadurch Detailaufnahmen, die mit den anderen so nicht zu realisieren sind. Das Sony bietet einen zusätzlichen AF/MF-Umschalter und eine Fokushalte-Taste, während das Tamron als einziges des Trios über eine Bildstabilisierung verfügt. Preislich liegt das Sony allerdings am oberen Ende der APS-C-Standardzooms. Das Sigma ist das günstigste der drei, das Tamron liegt in der Mitte.
Fazit: Wer ein Kitobjektiv mit hohem Zoombereich sucht und weniger Wert auf höchste Schärfe und Lichtstärke legt, ist in den meisten Fällen mit dem 18-135mm gut beraten. Durch den Bildstabilisator ist es sowohl an der A6100 als auch der A6400 gut einzusetzen. Wer mehr will, hat die Wahl zwischen dem Sony 16-55mm, Sigma 18-50mm und Tamron 17-70mm, alle mit Lichtstärke f/2.8 und einer sehr guten Bildqualität. Das Sony 16-55mm G-Objektiv hat in Bezug auf Bildqualität, Verarbeitung und Ausstattung die Nase vorn und wäre insbesondere an einer Alpha 6600 mit integrierter Stabilisierung eine sehr gute Option. Für die Entscheidung kommt es letztendlich auf die persönlichen Präferenzen im Hinblick auf Größe, Gewicht, Bildstabilisierung und Preis an.
Reise-Zooms
Ein Reisezoom, oft auch als Superzoom bezeichnet, deckt einen Brennweitenbereich von Weitwinkel bis Tele ab. Der Vorteil ist, dass im normalen Einsatz wie zum Beispiel im Urlaub viele verschiedene Motive mit einem Objektiv abgedeckt werden können, was Gewicht spart und lästige Objektivwechsel vermeidet. Der Nachteil ist, dass ein so großer Zoombereich immer mit Abstrichen bei der optischen Qualität einhergeht, da das Objektiv nicht für alle Brennweiten gleich gut optimiert werden kann. Eine klassische Faustregel besagt, dass die Telebrennweite nicht mehr als das 5-fache der Weitwinkelbrennweite betragen sollte, damit das Objektiv noch gut abbildet. Bei Superzooms liegt dieser Zoomfaktor oft bei 10 oder darüber.
SEL18200
SEL18200LE
SELP18200
18-200mm F/3.5-6.3 Di III VC
18-300mm F/3.5-6.3 Di III-A VC VXD
PZ
76mm
524g
68mm
460g
93mm
649g
68mm
460g
76mm
620g
SEL18200
76mm
524g
SEL18200LE
68mm
460g
SELP18200
PZ
93mm
649g
18-200mm F/3.5-6.3 Di III VC
68mm
460g
18-300mm F/3.5-6.3 Di III-A VC VXD
76mm
620g
SEL18200: Das SEL18200 stammt noch aus den Anfängen der NEX-Zeit und ist mit über 500g Gewicht und 10cm Länge vergleichsweise klobig. Für ein Superzoom bietet es im Gegenzug eine brauchbare Abbildungsqualität. Das SEL18200 ist nur in silber erhältlich.
SEL18200LE: Das SEL18200LE wurde später ins Sony-Programm aufgenommen und ist baugleich mit dem Tamron 18-200mm. Es ist minimal leichter und schlanker, bildet aber weniger scharf ab als das SEL18200.
SELP18200: Das SELP18200 verfügt über einen Powerzoom, was vor allem für Filmer interessant ist. Es übertrifft das SEL18200 noch einmal bei Größe und Gewicht, und ist dabei vergleichsweise teuer. Für reine Fotografen ist das Objektiv daher nicht zu empfehlen.
Tamron 18-200mm F/3.5-6.3 Di III VC: Das Tamron ist exakt identisch mit dem Sony SEL18200LE. Es ist weniger scharf als die Alternative SEL18200, aber oft noch etwas günstiger zu erwerben als das Sony LE.
18-300mm F/3.5-6.3 Di III-A VC VXD: Das Tamron 18-300mm ist das neueste APS-C-Superzoom-Objektiv für das Sony E-Mount und wurde 2021 vorgestellt. Es bietet mit 300mm eine enorme Brennweite bei einer für einen solchen Zoombereich guten Bildqualität. Allerdings lässt die Schärfe im Telebereich und zu den Rändern hin nach.
Fazit: Eine wirkliche Empfehlung für ein Reisezoom fällt schwer, da man für den großen Zoombereich teilweise deutliche Abstriche in der Bildqualität hinnehmen muss. Demgegenüber wäre das Sony 18-135mm die bessere Alternative, das immerhin auch eine Kleinbild-Brennweite von etwa 200mm bietet. Wenn es ein Superzoom sein soll, fällt die Wahl allerdings klar auf das Tamron 18-300mm. Es ist die neueste Entwicklung in diesem Bereich und bietet 450mm Kleinbild-Brennweite zu einem guten Preis. In Sachen Bildqualität kann es mit einer Kombination aus z. B. Sony 16-55mm und Sony 70-350mm natürlich nicht mithalten. Die Sony-Kombi kostet verglichen mit dem Tamron Superzoom allerdings das Dreifache und wiegt auch deutlich mehr.
Weitwinkel-Objektive für Sony E-Mount
Das Einsatzspektrum von Weitwinkel-Objektiven ist naturgemäß groß und erstreckt sich von Landschafts-Fotografie und Architektur über Outdoor-Action, Streetfotografie bis hin zu Astrofotografie von Milchstraße oder Nordlichtern.
Je nach Einsatzzweck sind unterschiedliche Eigenschaften des Objektivs wichtig. Bei Landschaftsaufnahmen ist vor allem Schärfe bis an den Rand gefragt, während die Lichtstärke bei Einsatz eines Stativs weniger ins Gewicht fällt. Bei Action und Nachtaufnahmen ermöglichen lichtstarke Objektive hingegen kürzere Belichtungszeiten. Je nach geplanter Nutzung kann auch eine Abdichtung gegen Staub und Feuchtigkeit sinnvoll sein.
Wer also braucht ein Weitwinkel-Objektiv? Die meisten Standard-Zooms bieten bereits eine Weitwinkel-Brennweite zwischen 16mm und 18mm. Wer nur gelegentlich Landschaft oder Architektur fotografiert, dem reicht das meist aus. Bietet das Standard-Zoom nur 18mm am Weitwinkel-Ende oder nutzt man oft kleine Brennweiten im Weitwinkel-Bereich, kann es sinnvoll sein, eine Weitwinkel-Festbrennweite oder auch ein Weitwinkel-Zoom zu ergänzen. Für Sternenfotografie ist eine lichtstarke Weitwinkel-Festbrennweite obligatorisch. Da sich die Sterne relativ zur Erde bewegen, ist die zur Verfügung stehende Belichtungszeit sehr begrenzt, damit die Sterne nicht als Striche erscheinen.
Weitwinkel-Zooms
Fast zehn Jahre lang war das Sony 10-18mm das einzige Weitwinkel-Zoom für den E-Mount APS-Bereich. Vollformat-Objektive sind für Weitwinkel in der Regel keine Option, da sie durch den Crop-Faktor eine zu große Brennweite haben (z. B. 20mm oder 24mm) und vergleichsweise teuer sind. Seit 2021 wurden nun gleich drei neue Weitwinkel-Zooms für Sony E-Mount vorgestellt, so dass inzwischen vier Objektive dieser Kategorie zur Auswahl stehen:
atx-m 11-18mm F2.8 E
11-20mm F/2.8 Di III-A RXD
SEL1018
SELP1020G
74mm
335g
73mm
335g
70mm
225g
70mm
178g
atx-m 11-18mm F2.8 E
74mm
335g
11-20mm F/2.8 Di III-A RXD
73mm
335g
SEL1018
70mm
225g
SELP1020G
70mm
178g
619,54 EUR
Tokina atx-m 11-18mm F2.8 E: Das Tokina bietet die gleiche Minimalbrennweite und Lichtstärke wie das Tamron. In der Schärfe bleibt es bei Offenblende besonders in den Bildecken zurück, abgeblendet auf f/4 ist die Schärfe in Ordnung. Gegenüber Tamron und dem neuen Sony verfügt das Tokina als einziges nicht über eine Abdichtung gegenüber Staub und Spritzwasser.
Tamron 11-20mm F/2.8 Di III-A RXD: Das Tamron liegt in der Schärfe vor dem Tokina und gleich auf mit dem neuen Sony SELP1020G. Gegenüber dem Sony bietet es eine Blendenstufe mehr, was sicherlich das wichtigste Argument für das Tamron ist. Es verzichtet auf Bildstabilisierung und Motorzoom und ist wie auch das Sony gegen Staub und Spritzwasser abgedichtet.
SEL1018: Mit Verfügbarkeit des in vieler Hinsicht verbesserten Nachfolgers SELP1020G gibt es nur noch wenig Gründe für einen Kauf des SEL1018. Allerdings verfügt es als einziges der vier über eine Bildstabilisierung. Als gebrauchtes Exemplar kann das SEL1018 unter Preis-/Leistungsgesichtspunkten durchaus eine interessante Option sein.
Sony SELP1020G: Die einzige Frage ist, warum Sony so lange für dieses Objektiv gebraucht hat. Wie für Objektive der G-Linie typisch, verfügt es über eine Fokushalte-Taste und einen AF/MF-Umschalter, ist scharf, gut verarbeitet und mit 178g das kleinste und leichteste Weitwinkel-Zoom für Sony E-Mount am Markt. Die Lichtstärke von f/4 passt zu den meisten Outdoor-Anwendungen.
Fazit: Tamron hat mit dem 11-20mm f/2.8 eine wichtige Lücke im APS-C-Angebot geschlossen. Wem die 11mm am kurzen Ende genügen und die hohe Lichtstärke wichtig ist, für den ist das Tamron die beste Wahl unter den Weitwinkel-Zooms. Das neue Sony SEL1020G legt den Schwerpunkt auf Kompaktheit, hochwertige Verarbeitung und Ausstattung und bietet zwar eine Blendenstufe weniger, dafür aber 1mm mehr Anfangsbrennweite. In der Bildqualität liegen beide Objektive gleich auf und sind damit eine sehr gute Wahl für die A6100/6400/6600-Kameras.
Weitwinkel-Festbrennweiten
Weitwinkel-Festbrennweiten bieten gegenüber den Zoomobjektiven eine höhere Lichtstärke und eine noch bessere Abbildungsleistung. In der folgenden Tabelle findest du empfehlenswerte Weitwinkel-Festbrennweiten für Sony E-Mount:
AF 12mm F2 E
16mm F1,4 DC DN
SEL11F18
SEL15F14G
Touit 2.8/12
67mm
219g
72mm
405g
66mm
181g
73mm
335g
88mm
260g
AF 12mm F2 E
67mm
219g
16mm F1,4 DC DN
72mm
405g
SEL11F18
66mm
181g
SEL15F14G
73mm
335g
Touit 2.8/12
88mm
260g
Nicht gelistet sind das ältere Samyang 12mm mit manuellem Zoom und das günstige Sony 16mm f/2.8.
Samyang AF 12mm F2: Das Samyang ist das günstigste Weitwinkel-Objektiv in der Auswahl. Optisch ist es identisch zum manuellen 12mm f/2, das Samyang hier um einen Autofokus ergänzt hat. Abgeblendet ist die Bildqualität in der Regel gut, kann aber mit den teureren Alternativen nicht mithalten. Gebraucht ist möglicherweise die manuell fokussierte Variante interessant, die oft relativ günstig zu haben ist.
Sigma 16mm f/1.4: Das Sigma mit 16mm Brennweite ist ein Top-Weitwinkel-Objektiv mit sehr guter Schärfe und Lichtstärke zu einem fairen Preis. Dafür wurde entsprechend viel Glas verbaut, so dass das Gewicht mit 400g über dem der anderen Kandidaten liegt. Wer die 16mm Brennweite schon mit einem guten Zoom wie dem 16-55mm f/2.8 abdeckt und auf die Lichtstärke verzichten kann, braucht das Sigma allerdings nicht unbedingt.
Sony SEL11F18: Das Sony 11mm bietet insbesondere abgeblendet auf f/2.8 eine sehr gute Schärfe und das beste Gesamtpaket unter den 11/12mm-Ultraweitwinkel-Objektiven.
Sony SEL15F14G: Dieses Objektiv hat Sony als Gegenstück zum Sigma 16mm positioniert. Als G-Objektiv ist es noch einmal hochwertiger verarbeitet, verfügt über einen Blendenring, Fokus-Haltetaste und AF/MF-Umschalter. Die Abbildungsqualität ist exzellent und mit Abstand die beste im E-Mount-Weitwinkelbereich. Wer eine Festbrennweite in diesem Bereich sucht, ist bei dieser Linse richtig. Preislich liegt es deutlich über dem Sigma.
Zeiss Touit 2.8/12mm: Die Abbildungsqualität ist Zeiss-typisch sehr gut, die Offenblende mit f/2.8 in Ordnung. In Anbetracht des hohen Preises überzeugt das Zeiss leider nicht (mehr), hier ist die Konkurrenz durch das Sony SEL11F18 zu stark.
Fazit: Beide Sonys können in ihrem jeweiligen Brennweitenbereich überzeugen. Das SEL15F14G ist klarer Sieger. Wer eine kürzere Brennweite sucht, wird beim SEL11F18 fündig.
Welches Telezoom für Sony E-Mount?
Ist die Entscheidung für ein Weitwinkel- und ein Standard-Zoom gefallen, fehlt noch ein gutes Tele-Objektiv. Sony macht es einem hier leicht: Für APS-C gibt es das günstige Tele mit 55-210mm Brennweite, sowie das besser ausgestattete und hochwertig verarbeitete G-Objektiv mit 70-350mm Brennweite. Einen Blick wert sind auch die Tele-Objektive für FE-Mount, insbesondere wenn ein späterer Systemwechsel auf Vollformat im Raum steht. In der Übersicht sind neben den APS-C-Objektiven drei Telezooms für E-Mount Vollformat enthalten, die preislich noch in für APS-C-Kameras vertretbaren Regionen liegen.
SEL55210
SEL70350G
SEL70200G
SEL70300G
100-400mm F5-6,3 DG DN OS
64mm
345g
77mm
625g
80mm
840g
84mm
854g
86mm
1.135g
SEL55210
64mm
345g
SEL70350G
77mm
625g
SEL70200G
80mm
840g
785,00 EUR
SEL70300G
84mm
854g
100-400mm F5-6,3 DG DN OS
86mm
1.135g
978,03 EUR
SEL55210: Das 55-210mm ist bereits zu Preisen um 250 Euro erhältlich und wird teilweise auch als Kit-Objektiv beim Kamerakauf angeboten. Es ist für ein Tele kompakt und leicht. Die Offenblende beträgt je nach Zoomeinstellung f/4.5 bis f/6.3. Die Bildqualität ist insgesamt in Ordnung, die Schärfe bleibt aber sichtbar hinter beispielsweise dem 18-135mm zurück. Der Autofokus ist schnell genug für unbewegte Motive, hat aber mit bewegten Motiven Schwierigkeiten. Eine Bildstabilisierung ist ebenfalls integriert und funktioniert sehr gut. Wer sich mit wenig Budget ein Tele zulegen möchte macht mit diesem Objektiv nichts falsch, darf in Sachen Bildqualität aber keine Wunder erwarten.
SEL70350G: Das 70-350mm Tele hat ebenfalls eine Offenblende von f/4.5-f/6.3 und ist damit nicht besonders lichtstark. Alles andere ist aber äußerst solide – gute Schärfe bereits bei Offenblende und über den gesamten Zoombereich sowohl in der Bildmitte wie auch am Rand, Bildstabilisierung, Autofokus, Verarbeitung. Dazu ein Zoombereich bis 350mm, also 525mm Kleinbildäquivalent – das reicht bereits für einige gute Fotos auch scheuer Tiere. An diesem Telezoom gibt es nichts auszusetzen, man muss allerdings etwas tiefer in die Tasche greifen als für das SEL55210.
SEL70200G: Die kleine Schwester des Arbeitstieres vieler Fotografen, dem 70-200/2.8. Es hat ebenfalls einen Zoombereich von 70-200mm und ist für Vollformat ausgelegt, allerdings bei einer Offenblende f/4. Das reicht fast immer aus, solange man damit nicht z. B. Hochzeiten fotografiert. Schärfe, Autofokus und Bildstabilisierung sind auf hohem Niveau, der Preis für das Gebotene mit etwas über 1000 Euro fair. Generell gilt für die Vollformat-Teles: Sie sind vergleichsweise groß und schwer im Vergleich zu den zierlichen Kameras wie der A6400.
SEL70300G: Im Wesentlichen gilt das für das SEL70200G Gesagte. Der Unterschied hier sind 100mm mehr Zoomreichweite im Tausch gegen eine Blendenstufe Lichtstärke am langen Ende. Preislich liegen beide gleichauf. Wem es vor allem um eine große Zoom-Reichweite geht, der ist hier richtig. Ist die Vollformat-Kompatibilität kein Kaufkriterium, ist das SEL70350G wahrscheinlich wiederum die bessere Alternative – dieses ist 300 Euro günstiger bei 50mm mehr Zoom und einer nur um eine Drittelblende geringeren Lichtstärke.
Sigma 100-400mm f/5-6.3: Mit 100-400mm Brennweite (600mm Kleinbildäquivalent) ist man mit dem 2020 vorgestellten Sigma bereits im Bereich der Super-Teles, die eher in der Wildlife-Fotografie und ähnlichen Spezialanwendungen zu Hause sind. Mit einem Gewicht von 1,1kg hat das Sigma sicher keinen Stammplatz in der Fototasche und wird nur für bestimmte Anlässe eingepackt. Auflösung und Abbildung sind top, die Ausstattung mit Fokusbereichbegrenzer, Fokushaltetaste und zwei Bildstabilisierungs-Modi auf professionellem Niveau. Der Preis dafür liegt auf dem Niveau der anderen beiden Vollformat-Objektive. Wer 400mm Brennweite braucht hat mit dem Sigma auf jeden Fall das richtige Werkzeug.
Fazit: Als Allrounder ist das SEL70350G mit 70-350mm Brennweite bei 600g Gewicht die beste Wahl für eine E-Mount Telezoom, ohne Kompromisse bei der Bildqualität einzugehen.
Die besten Portrait-Objektive für die Sony A6100/A6400 und A6600
Portrait-Objektive sind im Allgemeinem im leichten Telebereich von 70-135mm (Vollformat) angesiedelt. Bei APS-C entspricht das etwa 50-90mm Brennweite. Dazu kommt eine hohe Lichtstärke von f/2 oder besser, um eine gute Freistellungswirkung zu erzielen. Weniger wichtig ist hingegen Schärfe bis ins letzte Detail oder die Schärfe in den Randbereichen, da diese bei Portraits meist gewollt unscharf sind. In der folgenden Übersicht sind zwei E-Mount Objektive von Sigma und Sony für APS-C dargestellt, wieder ergänzt um drei Alternativen aus dem Vollformat-Bereich.
SEL50F18
56mm F1,4 DC DN | Contemporary
SEL50F18F
SEL55F18Z
SEL85F18
62mm
202g
67mm
280g
69mm
186g
64mm
281g
78mm
371g
SEL50F18
62mm
202g
56mm F1,4 DC DN | Contemporary
67mm
280g
SEL50F18F
69mm
186g
SEL55F18Z
64mm
281g
SEL85F18
78mm
371g
300,00 EUR
SEL50F18: Das Sony mit 50mm ist als erste Festbrennweite durchaus eine gute Investition. Die Abbildung und Schärfe sind gut. Der Autofokus ist für langsame Motive schnell genug, kommt aber bei bewegten Motiven an seine Grenzen. Das 50mm verfügt über eine integrierte Bildstabilisierung und ist als Portrait-Objektiv insgesamt eine gute Wahl.
Sigma 56mm f/1.4: Das Sigma mit 56mm entspricht mit 85mm Vollformat-Äquivalent der klassischen Portrait-Brennweite. Es hat keine Bildstabilisierung. Der Autofokus ist etwas besser als beim Sony, aber ebenfalls nicht rasant. Die Verarbeitung ist hochwertig. Herausragend am Sigma ist seine sensationelle Schärfe, die im APS-C-Bereich ihresgleichen sucht. Für das Gebotene ist der Preis für dieses Objektiv fair. Daher eine klare Empfehlung für Portraits und ähnliche Motive an der A6400 & Co.
SEL50F18F: Das Sony 50mm Objektiv verzichtet in der Vollformat-Variante konsequenterweise auf die Bildstabilisierung, da diese bei den Vollformat-Modellen kameraseitig erfolgt. Der Autofokus ist wie in der APS-C-Version etwas zu langsam für spontane Schnappschüsse und bewegte Szenen sowie vergleichsweise laut, für Portraits aber in Ordnung. Die Schärfe ist bei Offenblende in der Mitte sehr gut und fällt zum Rand etwas ab. Das ist bei Portraits jedoch unproblematisch. Alles in allem ein gutes Portraitobjektiv für einen sehr günstigen Preis.
SEL55F18Z: Eigentlich als Vollformat-Normalbrennweite gedacht, ergibt sich an APS-C eine Portrait-taugliche äquivalente Brennweite von etwa 85mm. Das 55mm Sony/Zeiss ist etwas schwerer als das 50mm, besser verarbeitet und auch deutlich schärfer. Die Ränder sind auch hier bei Offenblende etwas softer, was aber bei einem Portraitobjektiv kein Kritikpunkt ist. Der Preis liegt entsprechend dem Zeiss-Label etwas höher. Wenn es das Budget zulässt, ist das SEL5518Z ein erstklassiges Objektiv.
SEL85F18: Das SEL85F18 ist eines der günstigsten 85mm-Objektive für E-Mount Vollformat und entspricht etwa 130mm Kleinbild-Äquivalent an APS-C. Das ist eine schöne Brennweite für Outdoor-Portraits, während innen der Platz dafür oft zu knapp wird. Das Vollformat-85mm ist solide verarbeitet und liefert eine sehr gute Bildqualität. Bei Offenblende gibt es einen geringen Schärfeabfall zum Rand hin sowie leichte chromatische Abberationen, die bei Abblenden auf f/2.8 verschwinden. Insgesamt ist aber auch das 85mm f/1.8 eine sehr gute Wahl, wenn die lange Brennweite gewünscht ist. Der Preis ist mit etwa 500 Euro noch moderat.
Fazit: Das Sigma 56mm liefert an den Sony APS-C-Kameras tolle Portraits mit beeindruckender Schärfe. Die Blende von f/1.4 bietet genug Reserve für den kreativen Einsatz von selektiver Schärfentiefe. Für den Preis eine absolute Empfehlung.
Makro-Objektive für Sony E-Mount
Die Makrofotografie eröffnet eine faszinierende Welt voller Details, die dem bloßen Auge verborgen bleiben. Passende Motive finden sich vor allem in der Natur, aber auch Alltagsgegenstände eröffnen als Makro-Aufnahme neue Perspektiven.
Bei der Makrofotografie dreht sich alles um den Abbildungsmaßstab. Ein Abbildungsmaßstab von 1:1 bedeutet, dass ein 1cm großes Objekt auf dem Kamerasensor auch mit einer Größe von 1cm abgebildet wird. Grundsätzlich kann ein Objekt beliebig groß dargestellt werden, wenn man mit der Kamera nur nah genug heran geht. Allerdings unterschreitet man dabei mit normalen Objektiven schnell die Naheinstellgrenze, so dass das nicht mehr auf das Motiv scharfgestellt werden kann. Makro-Objektive sind daher so konstruiert, dass sie eine besonders kurze Naheinstellgrenze zulassen. Zudem haben sie meist eine äußerst gute Abbildungsqualität. Die Offenblende ist geringer als bei anderen Festbrennweiten und liegt in der Regel bei f/2.8 oder f/3.5.
SEL30M35
SEL50M28
SEL90M28G
70mm F2,8 DG MACRO | Art
105mm F2,8 DG DN Macro | Art
62mm
138g
71mm
236g
79mm
602g
71mm
562g
74mm
710g
SEL30M35
62mm
138g
SEL50M28
71mm
236g
SEL90M28G
79mm
602g
689,89 EUR
70mm F2,8 DG MACRO | Art
71mm
562g
Sony SEL30M35: Dieses Makro-Objektiv gibt es bereits länger im Portfolio von Sony. Es bildet gut ab und ist sehr günstig in der Anschaffung. Das Objektiv ist, passend zu den älteren NEX-Kameras, nur in silber erhältlich. Nachteilig ist die kurze Brennweite. Dadurch muss man sehr nah an das Objekt heran, so dass scheue Insekten schon einmal die Flucht ergreifen bevor die Aufnahme gelingt. Das SEL30M35 bietet den günstigsten Einstieg in die Makrofotografie mit Sony E-Mount-Kameras.
Erwähnenswert ist zudem das Zeiss Touit 2.8/50M. Neben dem SEL30M35 ist es das zweite APS-C-Makro-Objektiv für Sony E-Mount. Für den recht hohen Preis von etwa 800€ gibt es aber inzwischen bessere und zugleich günstigere Alternativen, so dass nicht mehr viel für einen Neukauf spricht.
Sony SEL50M28: Das Sony 50mm/2.8 Makro ist das Vollformat-Äquivalent zum 30mm/3.5. Es bildet ebenfalls scharf ab, der Arbeitsabstand liegt mit etwa 4,5cm zur Frontlinse etwas über dem des 30mm-Objektivs. Durch die größere Brennweite gewinnt man etwas mehr Abstand zum Motiv als mit dem 30mm. Wenn es klein und leicht bleiben soll, ist dieses Vollformat-Objektiv eine echte Alternative zum SEL30M35. Außerdem ist es in zeitgemäßem Schwarz gehalten und passt damit besser zu den aktuellen Kameras wie der A6400 oder A6600.
Sigma 70mm F2,8 DG Macro: Das Sigma, ebenfalls ein Vollformat-Objektiv, hat eine längere Brennweite von 70mm. Es ist optisch aufwändig konstruiert und hat eine sehr gute Schärfe. Der Autofokus ist wie bei den meisten Makro-Objektiven recht langsam und beim Fokussieren fährt der Objektivtubus nach vorn aus, so dass der Arbeitsabstand bei einer 1:1-Abbildung mit diesem Objektiv bei etwa 5,5cm liegt.
Sony SEL90M28G: Das Sony 90mm ist das Premium-Makro-Objektiv für Sony E-Mount. Durch die lange Brennweite ergibt sich ein komfortabler Arbeitsabstand von 13cm, das Objektiv ist dem G-Label entsprechend gut verarbeitet und die optische Abbildung über jeden Zweifel erhaben. Zudem ist es das einzige Makro-Objektiv mit Bildstabilisator, so dass auch abgeblendete Aufnahmen ohne Stativ gelingen. Der Autofokus ist schnell und leise. Der Preis liegt dafür mit knapp 1000€ allerdings deutlich über dem der anderen E-Mount Makro-Objektive.
Sigma 105mm F2,8 DG DN Macro: Recht neu im Makro-Line-up ist das Sigma 105mm F2,8, das als erstes Sigma-Makro-Objektiv nativ für spiegellose Systeme entwickelt wurde. Es ist gegenüber dem 70mm etwa gleich groß und dabei etwas schwerer, übertrifft dieses jedoch in Sachen Abbildungsqualität und Schärfe noch einmal. Da es dabei nicht sehr viel mehr kostet, bietet dieses Objektiv unschlagbare Makro-Leistung zu einem attraktiven Preis und ist damit eine klare Empfehlung für Makro-Fotografie an E-Mount APS-C und Vollformat.
Fazit: Bei der Auswahl der richtigen Makro-Linse kommt es vor allem auf die Vorlieben des Fotografen und die geplanten Motive an. Das beste Gesamtpaket bietet hier das Sigma 105mm Makro. Soll es allerdings klein und leicht bleiben, sind auch die Sony 30mm- und 50mm-Objektive einen Blick wert.
Zusammenfassung – die beste Objektiv-Auswahl für die A6100/A6400/A6600
Für eine Zusammenstellung unter Preis/Leistungs-Gesichtspunkten käme folgende Ausrüstung in die Kameratasche, mit der du für fast alle Situationen gewappnet bist:
Kamera: | Sony Alpha 6400 | 779,00 EUR bei Amazon |
oder Sony Alpha 6100 | 680,88 EUR bei Amazon | |
Standardzoom: | Sony SEL18135 18-135mm f/3.5-5.6 | 451,48 EUR bei Amazon |
Weitwinkel: | Sony SELP1020G 10-20mm f/4 | 619,54 EUR bei Amazon |
oder Sony SEL11F18 11mm f/1.8 | 499,00 EUR bei Amazon | |
Tele-Objektiv: | Sony SEL55210 55-210mm f/4.5-6.3 | 221,45 EUR bei Amazon |
Portrait-Objektiv: | Sony SEL50F18 50mm f/1.8 | 244,39 EUR bei Amazon |
Makro-Objektiv: | Sony SEL30M35 30mm Makro | 218,89 EUR bei Amazon |
Die Alpha 6100 ist derzeit die günstigste Kamera der Serie und bringt alle wichtigen Funktionen mit. Die Alpha 6400 hat darüber hinaus vor allem einen besser auflösenden elektronischen Sucher. Damit liegt man insgesamt bei etwa 2400€ bis 2700€. Natürlich kaufen die wenigsten ihre Ausrüstung auf einen Schlag. Je nach Vorlieben kann das eine oder andere Objektiv auch weggelassen werden, und dafür woanders in eine höherwertige Variante investiert werden. Am Ende entscheidest nur du welche Fotos du machst und welche Ausrüstung dir dabei am meisten weiterhilft. Ebenfalls eine günstige Variante ist die Nutzung älterer Objektive per Adapter.
Die folgende Zusammenstellung markiert das obere Ende der APS-C-Fahnenstange im Sony E-Mount-System:
Kamera: | Sony Alpha 6600 | 1.029,00 EUR bei Amazon |
Standardzoom: | Sony SEL1655G 16-55mm f/2.8 | 958,31 EUR bei Amazon |
Weitwinkel: | Sony SELP1020G 10-20mm f/4 | 619,54 EUR bei Amazon |
oder Sony SEL11F18 11mm f/1.8 | 499,00 EUR bei Amazon | |
Tele-Objektiv: | Sony SEL70350G 70-350mm f/4.5-6.3 | 645,67 EUR bei Amazon |
Portrait-Objektiv: | Sigma 56mm F1,4 | 469,00 EUR bei Amazon |
Makro-Objektiv: | Sigma 105mm F2,8 DG DN Macro | 829,00 EUR bei Amazon |
Dieses Paket kostet derzeit ca. 4500€ bis 4700€. Durchaus ein stolzer Preis, der dafür aber keine Wünsche offen lässt (außer vielleicht den nach der einen oder anderen Festbrennweite). Die Summe reicht durchaus auch für den Einstieg in eine Vollformat-Ausrüstung, die, entsprechend hochwertig vervollständigt, aber später noch deutlich größere Löcher im Budget hinterlässt.
Wie man sieht ist das E-Mount-System in den letzten Jahren „erwachsen“ geworden, und für fast alle Einsatzzwecke gibt es eine Auswahl aus mehreren, oft sehr guten Objektiven. Obwohl Sony deutlich mehr im Vollformat-Bereich entwickelt, reicht die APS-C-Objektivauswahl hier inzwischen an das Fuji-Portfolio heran.
Titelbild: Alex Fu / Pexels
Produktbilder: Amazon Product Advertising API
Danke für die informative Übersicht. Ich konnte diese als Starter mit einer Alpha 6400 sehr gut gebrauchen!
Tolle Übersicht, ein ausschlaggebender Grund auf das Alpha-6000-System zu wechseln waren für mich Zeiss FB, wie z.B. das Touit 32mm, das 1.8 50mm und das Zoom 16-70mm. Zum Filmen besticht die Möglichkeit in S-Log aufzunehmen und damit kompatibel zu Sony Filmkameras zu sein.
Von Zeiss wie von Sony gibt es eine Fülle von Film-Obkjektiven, die sich von Dienstleistern mieten lassen und so die immensen Investitionen ersparen.