Sony

Sony stellt seit seiner Gründung 1946 verschiedenste Elektronikprodukte her. Neben Ikonen wie dem Walkman (die Älteren werden sich erinnern) und der Playstation ist der japanische Konzern u. a. Marktführer bei CMOS-Kamerasensoren und professionellen Videokameras. Im Marktsegment für Systemkameras mit Wechselobjektiv erreichte Sony mit seinen A-Mount- und E-Mount-Modellen im Jahr 2018 23% Marktanteil und belegte damit den 2. Platz nach Canon.

Spiegelreflex-Kameras mit Sony A-Mount

Ins Geschäft mit digitalen Spiegelreflex-Kameras stieg Sony erst relativ spät 2006 mit der Übernahme der Kamera-Sparte von Konica-Minolta ein. Noch im Juli desselben Jahres brachte Sony seine erste Spiegelreflex-Kamera Alpha 100 mit 10,2MP-APS-C-Sensor und integrierter Bildstabilisierung auf den Markt.
Im weiteren Verlauf erfolgte 2010 der Wechsel hin zur SLT-Technik (Single Lens Translucent Mirror) mit feststehendem, teildurchlässigem Spiegel. Dieser diente dabei nur noch der Einkopplung des Autofokus-Sensors und machte die bisherige, noch aus der analogen Fotografie stammende, Klappspiegel-Mechanik überflüssig. Statt eines optischen Suchers verfügten die SLT-Modelle bereits alle über einen elektronischen Sucher, und bilden damit einen Zwischenschritt hin zu den späteren, spiegellosen Kameras. Bei SLT-Kameras ist der Sensor bildstabilisiert, so dass die Objektive prinzipiell ohne eigene Stabilisierung auskommen.

Alle Spiegelreflex- und SLT-Kameras von Sony nutzen noch das von Minolta 1985 eingeführte A-Bajonett. Dadurch können neben den Sony-A-Mount-Objektiven auch ältere Minolta-Objektive weiterverwendet werden. Das A-Mount zeichnet sich durch ein Auflagemaß von 44,5mm und einen im Kameragehäuse untergebrachten Autofokus-Antrieb aus. Spätere Objektive verfügten auch über eigene Autofokus-Antriebe.

Im aktuellen Sony-Programm spielt das A-Mount praktisch keine Rolle mehr. Bislang ist allerdings keine Abkündigung erfolgt und die bestehende Produktpalette wird weiterhin angeboten. Die bisher letzte A-Mount-Kamera ist die 2016 vorgestellte Alpha 99 II. Auch im Objektivangebot gab es seit 2015 keine neuen Modelle mehr.

Objektivübersicht für Sony A-Mount

Spiegellose Kameras mit Sony E-Mount

Mit der Integration der Phasen-AF-Sensoren in den Bildsensor und der Einführung elektronischer Sucher entfiel die Notwendigkeit eines separaten Umlenkspiegels. Dadurch wurde der Bau kompakter, spiegelloser Kameras wie der ebenfalls 2010 eingeführten NEX-Serie möglich. Dabei steht NEX für New E-Mount eXperience, da diese Kameras über das von Sony neu entwickelte E-Mount verfügen. Das E steht dabei für „Eighteen Millimetre“ als Auflagemaß des neuen Bajonetts, das damit deutlich kleinere und leichtere Kameras ermöglicht. Neben dem reduzierten Auflagemaß wurde der Durchmesser auf 46,1mm reduziert und auch auf die mechanische Blenden- und Fokussteuerung verzichtet. Beides erfolgt beim E-Mount elektronisch.

Unterschied E-Mount/A-Mount:

A-Mount E-Mount
Durchmesser 49,7mm 46,1mm
Auflagemaß 44,5mm 18mm
Sensorgrößen APS-C
Vollformat
APS-C
Vollformat (auch „FE-Mount“)
Unterstützung für
mechanischen AF-Antrieb
ja nein
(AF-Antrieb immer im Objektiv)
Kompatible Kameras z. B. A58, A68, A77, A99,
Sony E-Mount-Kameras (mit Adapter)
A6000-Reihe, A7, A7R, A9
Objektiv-Bezeichnung SAL
(„Sony A-Mount Lens“)
SEL
(„Sony E-Mount Lens“)

Während die ersten E-Mount-Kameras auf einen APS-C-Sensor setzten, folgten 2013 mit der A7 und A7R die ersten Vollformat-Kameras mit dem neuen Objektivanschluss. Obwohl der Anschluss bei den Vollformat-Kameras mechanisch und elektronisch vollkommen identisch ist, wird er bei Vollformat-Objektiven oft auch als FE-Mount (für Full Frame E-Mount) bezeichnet, um diese von nur für APS-C geeigneten Objektiven zu unterscheiden. Alle FE-Objektive können ohne Einschränkung auch an APS-C-Kameras mit E-Mount genutzt werden. Umgekehrt kommt es bei Verwendung von APS-C-Objektiven an Vollformat-Kameras zu einer Verdunkelung der Ecken, da die Objektive nicht für die Ausleuchtung des großen 35mm-Sensors entwickelt wurden. Alternativ kann die Kamera im APS-C-Modus („Crop-Modus“) betrieben werden. Dabei reduziert sich die Auflösung allerdings deutlich, da nur etwa 40% der Sensorfläche genutzt werden.

Die Sony-Vollformat-Kameras verfügen seit der 2. Generation A7 II/A7R II über eine eingebaute 5-Achsen-Bildstabilisierung (In-Body Image Stabilization, IBIS), so dass die FE-Objektive inzwischen oft auf eine Objektiv-Stabilisierung verzichten. Bei den APS-C-Kameras verfügen derzeit nur die Spitzenmodelle A6500 und A6600 über eine Sensor-Stabilisierung, so dass bei allen anderen APS-C- Modellen einschließlich der zuletzt vorgestellten A6100 und A6400 eine Stabilisierung nur im Objektiv erfolgen kann.

Derzeit bietet Sony 30 FE- und 18 E-Mount-Objektive an. Zusammen mit den wichtigsten Fremdherstellern Zeiss, Sigma, Tamron und Samyang umfasst das E-Mount-Angebot momentan 81 Vollformat- und 38 APS-C-Objektive.

Objektivübersicht für Sony E-Mount



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Zuletzt aktualisiert am 27.07.2020